Liebe Leserinnen und Leser!
Mitten in meinem Büro steht ein Besuchertisch. Auf dem Tisch steht nichts weiter außer einer großen Holzschale. Sie ist aus einem einzigen Stück Kirschholz gedrechselt, ihre Maserung kommt gut zur Geltung. Die können Sie auch gut sehen, denn die Schale ist leer. Sie sehen kein Obst, keine Schlüssel oder Notizzettel. Da ist nichts. Und das mit voller Absicht. Weshalb? Die leere Schale zeigt mir, dass immer noch etwas hingelegt werden KÖNNTE. Sie steht für die größtmögliche Offenheit allem gegenüber, was noch kommen kann. Jeden Tag erinnert sie mich daran, dass ich so leben kann: offen für das, was kommt. Diese Haltung des Empfangens ist mir wichtig.
2024 hat gerade erst angefangen. Was wird in diesem Jahr noch alles passieren? Ich weiß es noch nicht. Ich möchte aber möglichst offen auf alles zugehen. Wäre mein Kalender schon randvoll mit Terminen, wäre meine Schale immer schon zugemüllt, würde ich mich im Wesentlichen mit dem beschäftigen, was ohnehin schon da ist. Es tut der Seele aber gut, wenn sie merkt, dass da „immer noch eine ganze Menge Luft nach oben“ ist. Und wir wissen ja: „Alles Gute kommt von oben“ – oder wie es der Jakobusbrief sagt: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis“ (Jak 1,17). Das erwarte ich von Gott, und darauf will ich vertrauen: dass er viel Gutes bereithalten wird. Das darf er mir gerne geben. Ich bin jedenfalls ganz offen dafür.
Mit diesen Gedanken grüßt Sie Ihr Jürgen Loharens
